Aktuelles aus dem Vereinsgeschehen

Helfen in seelischer Not

Hospizabend im Juli 2025

Ende Juli fand der Workshop „Helfen in seelischer Not“ statt. Frau Spörl-Springer gestaltete den Abend für uns alle sehr abwechslungsreich.
Es war sehr beruhigend zu sehen, dass wir durch unsere Arbeit im Hospizverein wirklich gut geschult sind, um Menschen in seelischer Not Unterstützung zu gewähren.
Gleichzeitig frischten wir alle unser vorhandenes Wissen wieder auf.
Ein rundum gelungener Abend und herzlichen Dank an das Programm-Team für diese Idee.

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Frau Spörl-Springer mit Vorstandsbeisitzerin Petra Schulze

Ende der Sammelaktion Blumenzwiebeln

Viele Bürger von Eckental und der Umgebung sind unserem Aufruf gefolgt und haben ihre abgeblühten Blumenzwiebeln nicht im Kompost entsorgt, sondern dem Hospizverein gespendet. Zu unserer großen Freude waren die von uns auf den Friedhöfen Eschenau, Eckenhaid und Forth sowie am Eingang der Hospizräume platzierten Holzkisten mehrmals gut befüllt. Die Sammelaktion ist nun beendet. Jetzt werden die Zwiebeln gesäubert, getrocknet und in Kisten gelagert, um diese im Herbst 2025 wieder in die Erde zu pflanzen. Im nächsten Frühjahr können wir uns an den bunten Tulpen, Hyazinthen, Krokussen, Osterglocken und anderen Frühblühern erfreuen.

„Abgeblühte Blumenzwiebeln, die neu eingesetzt im Frühling in den herrlichsten Farben aufblühen, symbolisieren Leben und Sterben, Abschied und Neubeginn“, das sind die Worte unserer Hospizbegleiterin, Karin Koeppe. Da sowohl die Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden als auch die Trauerbegleitung geprägt sind von Gefühlen des Abschieds und des Neubeginns, möchten wir vom Hospizverein auch durch derartige Aktionen auf unsere Dienste und Angebote aufmerksam machen.

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Im Frühjahr 2025 erfreuten sich viele Menschen an den farbenfrohen Frühblühern vor dem Eschenauer Friedhof.

Blumenzwiebel-Aktion

Was symbolisiert eindrucksvoller das Wunder des Lebens, den Abschied und den Neubeginn als eine Blumenzwiebel!? In diesen Tagen sehen wir wie jedes Jahr staunend die Kraft der Natur, die aus der kalten ungeschützten Erde die schönsten Blumen in den auffälligsten Farben wachsen lässt, Krokusse, Hyazinthen, Narzissen und viele andere mehr. Die Gärtnereien, Bau- und Gartenmärkte locken uns, diese Frühlingsblüher ins Haus zu holen. Wir schmücken mit ihnen die Gräber unserer Lieben sowie Beete und Schalen im Garten. Und dann verwandeln sich diese wunderschönen Pflanzen, nachdem sie Mensch und Natur erfreut haben, in knorrige, unansehnliche Knollen, die leider viel zu oft auf dem Kompost landen.

Im Frühjahr 2024 haben so viele Bürger von Eckental und der Umgebung ihre abgeblühten Blumenzwiebeln nicht entsorgt, sondern dem Hospizverein gespendet, sie wurden vor dem Eschenauer Friedhof eingepflanzt und stehen jetzt in voller Blüte.
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Wir bitten Sie nun erneut, diesem Aufruf zu folgen. Helfen Sie uns, dass auch nächstes Jahr diese Frühblüher den zeitig schlüpfenden Bestäuberinsekten ausreichend Nahrung bieten können, ihren Nachwuchs aufzuziehen und unsere Sehnsucht nach Frühling zu stillen. Bringen Sie uns die abgeblühten Knollen, sei es von zu Hause, aus dem Garten oder vom Friedhof. Wir werden sie alle gut aufheben und im Herbst 2025 an einem noch zu bestimmenden Ort einpflanzen. Damit geben wir der Natur neues Leben.

Und warum rufen gerade wir zu dieser Aktion auf? Wir begleiten gelebtes Leben in allen Phasen bis zum Schluss. Menschen hinterlassen Spuren, egal wer, wo und was wir sind. Die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender, aber auch die Begegnung mit Trauernden ist geprägt von Gefühlen des Abschieds und des Neubeginns. Gerade in diesen schwierigen Momenten des Lebens und des Sterbens verkriechen wir Menschen uns gerne tief irgendwo, wo uns keiner findet. Aber wir vom Hospizverein helfen gerne, einfühlsam und kompetent, das Licht am Ende des Tunnels zu entdecken. Abschied und Neubeginn, hier schließt sich der Kreis zu unserer Blumenzwiebelaktion. In Abschied und Neubeginn steckt Hoffnung. Ausgediente, abgeblühte Blumenzwiebeln werden im Herbst gepflanzt und blühen dann hoffentlich im nächsten Frühjahr. Dazu braucht es Zeit und Geduld, und die investieren wir vom Hospizverein gerne jeden Tag bei unseren Aufgaben. Und diese Aktion hinterlässt Spuren, die hoffentlich jeden Betrachter im nächsten Jahr zum Lächeln bringen.

Die Sammelkisten werden stehen:
Hospizverein (Eingang Rathausplatz)
Friedhof Eschenau
Friedhof Eckenhaid
Friedhof Forth

Eckentaler Künstlerin Birte Maußner spendet für den Hospizverein

Die Kunst hat erneut die Türen des Eckentaler Hospizvereins geöffnet. Bereits bei der Vernissage im November 2024 hatten sich viele Kunstinteressierte eingefunden und im Laufe des Ausstellungszeitraumes wurden zur Freude der Künstlerin und auch der Ehrenamtlichen des Hospizvereins verschiedene Bilder und Kalender verkauft. Es gingen bereits 20 % des Erlöses als Spende an den Hospizverein, zusätzlich hat das Ehepaar Maußner den gespendeten Betrag noch verdoppelt, so dass sich der Hospizverein über einen stattlichen Spendeneingang von € 500 freuen kann.

Im März 2025 endete die Bilderausstellung der Eckentaler Künstlerin. Ihre Werke umfassten ein breites Spektrum; sowohl farbenfrohe Landschaften, inspiriert durch ihre Reisen nach Südfrankreich, als auch Darstellungen von Menschen in verschiedenen Gesten und Körperhaltungen, verdeutlichten die Vielseitigkeit der Künstlerin.

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Erika Lechner, die für den Hospizverein die Kunstausstellungen organisiert, bedankt sich bei Birte Maußner (links).

Herausforderung Alzheimer-Krankheit

Vortrag von Prof. Dr. Elmar Gräßel, Universität Erlangen-Nürnberg im März 2024

Zur großen Freude der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eckentaler Hospizvereins war der Vortrag von Prof. Gräßel außerordentlich gut besucht.
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Prof. Dr. Elmar Gräßel ist Leiter des Zentrums für Medizinische Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Erlangen. Mit ihm hat der Hospizverein einen äußerst kompetenten Fachmann gewonnen, der über die verschiedenen Demenzformen, hauptsächlich die am häufigsten auftretende Alzheimer-Demenz, ausführlich informierte.
Prof. Gräßel verstand es, mit für Laien verständlichen Worten, den interessierten Zuhörern die Ursachen und Risikofaktoren, Symptomatik sowie die Verläufe einer Demenzerkrankung nahezubringen.
In seinem Vortrag wurde auch deutlich, dass es neuerdings Medikamente gibt, die helfen können, den Verlust der geistigen Fähigkeiten zu verzögern, allerdings kann Alzheimer-Demenz bislang nicht geheilt werden. Zur Prävention ist allen voran eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig, auch nichtmedikamentöse Maßnahmen wie Gedächtnis- und Orientierungsübungen sowie sportliche Aktivitäten seien ebenso förderlich wie ein stabiles und tolerantes Umfeld, um die Selbstständigkeit von Betroffenen im Alltag länger zu erhalten und dadurch ihre Lebensqualität zu erhöhen, so Prof. Gräßel.

Dass das Thema Demenz bei den meisten Besuchern des Vortrages präsent ist, wurde durch die vielen Fragen, die von Prof. Gräßel noch beantwortet wurden und auch durch das Berichten von persönlichen Erfahrungen, die Angehörige von Dementen bereits gemacht haben, deutlich.

Erfreulich war auch, dass die Eckentaler Bürgermeisterin Ilse Dölle bei ihren Begrüßungsworten darauf hinwies, dass sich der Markt Eckental als „Demenzfreundliche Kommune“ etablieren möchte. Dazu soll ein Konzept erstellt werden, das die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz verbessert. Offenbar haben die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Eckentaler Hospizvereins mit der Organisation dieses Vortragsabends einen breiten Bedarf unserer Bevölkerung getroffen!

Die Folien zum Vortrag von Prof. Gräßel können hier als PDF herunter geladen werden.

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Foto (von links): Frieder Schultz, stellv. Vorsitzender des Hospizvereins, bedankte sich bei Prof. Gräßel für die ausführlichen Informationen zum Thema Demenz

Ausstellung mit Werken von Birte Maußner vom November 2024 bis März 2025

Menschen, die vor einer Tür warten, sich anlehnen und träumen, die auf den Stufen sitzend erwartungsvoll die Straße beobachten … – dies ist eine Serie von sechs Bildern, Aquarellen mit Gouache, die Birte Maussner zur Zeit im Hospizverein ausstellt.
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Zur Eröffnung am 18.11.2024 kamen rund vierzig Kunstinteressierte aus Eckental und Umgebung, um sich die Gemälde in Acryl und Mischtechnik anzuschauen, bei einem Glas Sekt zu plaudern und vom reichhaltigen Buffet zu naschen. Zwei fast abstrakt wirkende Landschaftsdarstellungen hatten sich schnell verkauft. 20 % des Erlöses spendet die Künstlerin dankenswerterweise dem Hospizverein.
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v.r.n.l.: Birte Maußner mit Hospizbegleiterin Erika Lechner

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Birte Maussner reist oft in ihre ‚Herzensheimat’ Südfrankreich und lässt sich von den warmen strahlenden Farben und der intensiven Atmosphäre inspirieren: Sie dokumentiert in Skizzen und Fotographien ihre Eindrücke, die sie dann später Zuhause im Atelier in erinnerungsstarke Gemälde verwandelt.
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Zuvor hatte sie auch als Töpferin gearbeitet und Schmuck entworfen, doch gilt in den letzten zwei Jahrzehnten ihre Leidenschaft der Malerei. Neben Landschaften sind auch korrespondierende Gegen-Bilder ausgestellt, etwa „Einsamkeit“ neben „Beziehungen“, die in symbolischen Formen und intensiven dunklen Farben diese Gefühle spiegeln. Außerdem können Kunstkarten mit Weihnachtsmotiven der Künstlerin gekauft werden.
Nicht nur die Kunst erzählt Geschichten und öffnet Türen, auch der Hospizverein steht allen Menschen offen, die sich in den Grenzsituationen einer Krankheit, des Trauerns oder Abschiednehmens befinden.

Weitere Infos über Birte Maußner: Instagram: birte 1964 Facebook: Birte Maussner

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Vorstellung "Hundebesuch in der Begleitung" im März 2024

Frau Wagner kam mit ihrem Hund Pucki zu uns und hat von ihrer Idee uns in der Sterbebegleitung oder auch im Besuchsdienst zu unterstützen. Sie erzählte sehr anschaulich von den positiven Auswirkungen, die ihr Hund in ihrer Grundschulklasse hat. Sie nimmt ihn jeden Tag mit in die Schule und so haben die Kinder ein Lebewesen und Ansprechpartner für alle Gefühle und Emotionen, die im Unterricht zu Tage treten können. Sie hat mit ihm eine Hundeschulausbildung absolviert. Durch seine ruhige Ausstrahlung wirkt er sehr ausgleichend und beruhigend auf die Kinder. Und das könnte auch unseren Patienten zugutekommen. Frau Wagner bietet sich an, zu manchen Begleitungen dazu zu kommen.

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Hund Pucki

Am Hospizabend haben wir gemeinsam darüber nachgedacht, wie das praktisch ablaufen könnte:

Jede Hospizbegleiterin kennt ihren Patienten am besten. Und kann durch den gemeinsamen Besuch verschiedene Interessen verfolgen:

Beruhigend auf einen unruhigen Patienten einwirken
Motivation spazieren zu gehen, denn in Begleitung eines Hundes macht das doch viel mehr Spaß
Ängstliche Patienten durch ein lebendiges warmes Lebewesen Halt und Vertrauen zu geben
Trauer überwinden durch die vorurteilsfreie Zuwendung eines Tieres
Sicher hatten einige Patienten früher selbst Tiere und so kann eine positive Erinnerung zu intensiverem Kontakt führen
Bei dementen Patienten, die sich schon sehr in sich zurückgezogen haben, kann sich der Besuch eines Tieres positiv auswirken

Vortrag zum Thema "Humanes Sterben" im November 2024

Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmung am Lebensende, das hat das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 bestätigt und das Verbot der Suizidhilfe aufgehoben. Auch wir vom Hospizverein wurden bereits mit Fragen zum ärztlich assistierten Suizid konfrontiert, aus diesem Grunde ist es wichtig, dass wir uns so viel wie möglich informieren.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizvereins hatten kürzlich die Möglichkeit, einen Vortrag einer Referentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) anzuhören.
Petra Friemel ist ehrenamtliche Ansprechpartnerin der DGHS. Sie informierte ausführlich über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 und über den rechtlichen Rahmen, den es für Ärzte in Deutschland gibt, wenn sie bei einem wohlerwogenen und selbstbestimmten Suizid eines ihrer Patienten assistieren. Erklärt wurde auch, wie die Vermittlung einer ärztlichen Freitodbegleitung über die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben erfolgt und es war interessant zu erfahren, wie unsere europäischen Nachbarländer mit diesem Thema umgehen.
Das Thema beschäftigte die Zuhörer, das wurde deutlich an den vielen Fragen, die sie nach dem Vortrag an Petra Friemel richteten.

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Foto: (von links) Petra Schulze, Vorstandsmitglied beim Hospizverein, bedankte sich bei der Referentin, Petra Friemel.

Leben und Tod gehören im Judentum zusammen- Vortrag im November 2024

Ein Vortrag über dieses Thema durch Frau Dr. Rajaa Nadler, Mitglied des Vorstands Freundes- und Förderkreis Synagoge Ermreuth e.V., war informativ und sehr interessant.
Frau Dr. Nadler ist in Syrien geboren, ist maronitische Christin und wuchs mit der aramäischen Sprache auf. Bis vor kurzem war sie die Leiterin der Synagoge Ermreuth und es war ihr ständiges Bestreben, die vorhandenen Spuren jüdischen Lebens zu bewahren.
Nun ist sie im Ruhestand und zur Freude der Ehrenamtlichen des Eckentaler Hospizvereins konnte sie als Referentin über die Sterbekultur im Judentum gewonnen werden.
Sie informierte darüber, wie respektvoll sterbende Menschen behandelt werden, welche Ehre dem Leichnam erwiesen wird und wie die Familie nach dem Tod ihres Angehörigen ihre Trauer zum Ausdruck bringt und wie sie sich während der Trauerzeit, ihren Konventionen entsprechend, verhält.

Die Hospizbegleiter waren sehr interessiert an der Geschichte der Juden, so dass Frau Dr. Nadler nach dem Vortrag viele Fragen zu beantworten hatte.

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Foto (von links): Die Koordinatorin, Iris Wotschach, bedankte sich bei der Referentin, Frau Dr. Rajaa Nadler.

Ein ungewöhnlicher Clown - im November 2024

Kaala Knuffl gab Einblick in ihre vielseitige Arbeit als Clown

Wenn man nach der Definition von „Clown“ sucht, findet man: Ein Clown ist ein Artist, dessen primäre Kunst es ist, Menschen zum Lachen zu bringen …
Das trifft auf Kaala Knuffl, alias Birgit Sauerschell, erst mal nicht zu. Bei ihr handelt es sich um einen Clown, der z.B. auch zu Beerdigungen gebucht werden kann. Hier ist er Mittler zwischen Tod und Leben und kann durch poetische Momente eine andere, tiefe, vielleicht magische Atmosphäre schaffen. Kaala Knuffl arbeitet aber auch als Kinder-Begleit-Clown, der sich während einer Trauerfeier um die Kinder der nahen Angehörigen kümmert, und als Klinik-Clown, der auf Kinderstationen oder auch in Alten- und Pflegeheimen auftritt, um zu trösten, um Hoffnung und Zuversicht zu spenden oder einfach den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
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Birgit Sauerschell hat als diplomierte Psychologin bereits in der Suchtberatung und anderen Bereichen gearbeitet, bevor sie 2007 eine Clownschule in Freising besuchte, und feststellte, dass sie als Clown die Menschen emotional berühren und durch spielerische Leichtigkeit und spontanes Eingehen auf die jeweiligen Situationen bezaubern kann. Aus ihrem langjährigen Engagement als Klinik-Clown entstand die Idee des Trauerclowns. Sie kommt als Trauerrednerin oder als poetische Ergänzung zu einer Trauerfeier, entweder nach vorher erfolgter Absprache mit den Verstorbenen oder nach den Wünschen der Angehörigen.
Für die Hospizbegleiterinnen und –begleiter war es ein interessanter Abend, der ihnen Einblick in die vielseitige Arbeit des etwas anderen Clowns Kaala Knuffl verschaffte, ein Clown, der sich auf ungewöhnliche Art mit dem Sterben auseinandersetzt.

www.kaala-knuffl.de

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Birgit Sauerschell mit Vorstandsmitglied Petra Schulze (vlnr)

MarktschreiberInnen spenden erneut an den Hospizverein

Die MarktschreiberInnen Landkreis Erlangen – Höchstadt brachten ihre Wertschätzung des Ehrenamtes zum wiederholten Male zum Ausdruck, indem sie dem Eckentaler Hospizverein erneut eine großzügige Spende überreichten.

Die mittlerweile fünfte Veröffentlichung der Schreibgruppe, eine Sammlung aus lyrischen Gedichten und sowohl witzigen als auch ernsten, berührenden Erzählungen, mit dem Titel „Ach - Liebe“, fand viele Abnehmer. Bereits im letzten Jahr ging der Reinerlös von 4200 Euro zu gleichen Teilen an den Eckentaler Hospizverein und an den Frauennotruf Erlangen. Zur großen Freude der Hospizmitarbeiterinnen und –mitarbeiter wurde der Spendenbetrag nun um weitere 500 Euro erhöht.

Den MarktschreiberInnen gilt unsere Bewunderung und Anerkennung, da sie alle bisher veröffentlichten Bücher in ehrenamtlicher Arbeit erstellten und mit dem Erlös regelmäßig gemeinnützige Organisationen unterstützen.

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Die MarktschreiberInnen übergaben die großzügige Spende an die Vorstände des Hospizvereins (von links: Irmi Knappe, Petra Schulze, Erika Lechner, Jörg Seitz, Hanne Mausfeld, Ulrich Haas). Der 1. Vorsitzende, Jörg Seitz, bedankte sich herzlich im Namen des Hospizvereins bei den MarktschreiberInnen.

Aktion Blumenzwiebeln

In der vergangenen Woche traf sich unsere Hospizmitarbeiterin Karin Koeppe mit 2 weiteren Hospizbegleitern, um gemeinsam mit 2 Gemeindearbeitern die in großer Anzahl eingegangenen Blumenzwiebeln an verschiedenen Stellen vor dem Eschenauer Friedhof einzupflanzen.

Die Idee zu einer Blumenzwiebelaktion hatte Karin Koeppe, und sie übernahm die Organisation beginnend mit der Genehmigung durch den Markt Eckental, die Sammlung und die Lagerung der Blumenzwiebeln. Am Eingang zum Hospizverein sowie in den drei Eckentaler Friedhöfen wurden Sammelkisten aufgestellt, die erfreulicherweise ab Ende März bis Ende April wöchentlich gefüllt waren mit Tulpenzwiebeln, Hyazinthen, Narzissen und sonstigen Frühblühern.

„Was symbolisiert eindrucksvoller das Wunder des Lebens, den Abschied und den Neubeginn als eine Blumenzwiebel“, das sind Karin Koeppes Worte und entsprechend dieser Aussage hoffen wir sehr, dass sich im nächsten Frühjahr viele Menschen an einer tollen Frühlingspracht erfreuen können.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim Bauamt des Marktes Eckental und den Gemeindearbeitern bedanken, die von Anfang an sowohl die Idee als auch die Durchführung der Aktion voll unterstützt haben. Herzlichen Dank auch an die HelferInnen bei der Pflanzaktion.

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Weiterbildung der Hospizbegleiter:innen über Kinesiologie

Gestern trafen sich die aktiven Hospizbegleiter:nnen und konnten von Frau Sigrid Nicol, Begleitende Kinesiologin erfahren, was Kinesiologie bedeutet wie sie entstanden ist. Auch hat sie uns die Ursprünge dieser Körperarbeit, die in der traditionellen chinesischen Medizin liegt, erklärt. Durch ihre Kompetenz und die lebendigen Berichte aus ihrer praktischen Arbeit konnten wir viel von diesem Vortrag mitnehmen.

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Homepage - Sigrid Nicol – begleitende Kinesiologie

Hospiz baut Brücken

Tag der offenen Tür beim Hospizverein

Das diesjährige Motto des Eckentaler Hospizvereins – Hospiz baut Brücken – war tonangebend beim Tag der Offenen Tür, den der Verein am Welthospiztag, den 12. Oktober 2024, in seinen Räumen und am Rathausplatz in Eschenau ausrichtete. Die Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen des Vereins schlugen mit einem abwechslungsreichen Programm die Brücke vom Thema Hospiz ins Alltagsleben.

Die zahlreichen Besucher:innen hatten Gelegenheit, sich ausführlich und in Ruhe über den Hospizgedanken im Alltag, über Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sowie über Notfalldose und Notfallmappe zu informieren, während die Kinder im Nebenzimmer unter fachkundiger Anleitung Glückskraniche falteten.

Ein Anziehungspunkt war der Alterssimulationsanzug ‚GERT‘ (GERontologischer Testanzug), mit dem die Besucher:innen hautnah erleben konnten, wie sich typische Einschränkungen älterer Menschen – wie vermindertes Seh- und Hörvermögen, Kraftverlust, Verringerung der Beweglichkeit, Gang- und Koordinationsstörungen – anfühlen.

Ein weiteres Highlight war der Wünschewagen des ASB. Mitarbeiter:innen des ASB stellten die Besonderheiten des Wünschewagens vor, mit dem der ASB Schwerkranken am Ende ihres Lebens noch einen Herzenswunsch erfüllen kann.

Auf besonderes Interesse stieß der Büchertisch, an dem sich die Besucher:innen über aktuelle Literatur zur Hospiz- und auch Trauerarbeit für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche informieren konnten. Zwischen den Vorträgen beantworteten die Hospizbegleiter:innen bei Kaffee und Kuchen oder Herzhaftem gerne die vielen Fragen der Gäste.

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Foto: Eine Besucherin testete mit Unterstützung der Hospizbegleiterin Gaby Dettman den Alterssimulationsanzug ‚GERT‘ am Treppenaufgang zur Tiefgarage

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Foto (von links): Dr. Martin Oberle (stellvertretender Landrat Erlangen-Höchstadt), Jörg Seitz (Vorstandsvorsitzender des Hospizvereins), Brigitte Luber (stellv. Vorsitzende des Hospizvereins) und Jan König (Bürgermeister von Heroldsberg) freuten sich über die gelungene Veranstaltung

Hospizverein ernennt Dorothea Fink zur Ehrenvorsitzenden

Der Eckentaler Hospizverein führte Anfang August seine alljährliche Mitgliederversammlung durch. Sie fand statt im Gottesdienstsaal der Evangelischen Gemeinde Eckental.

Jörg Seitz, erster Vorsitzender des Hospizvereins, nahm dies zum Anlass, die langjährige Hospizbegleiterin Dorothea Fink mit einer Urkunde zur Ehrenvorsitzenden zu ernennen.

In seiner Laudatio berichtete er darüber, dass sie als Initiatorin und eines der Gründungsmitglieder unseres Hospizvereins einen wesentlichen Anteil an seiner Gründung, Entwicklung und seinem erfolgreichen Werdegang hatte. Dorothea Fink war langjähriges Vorstandsmitglied, erledigte die Koordinationstätigkeiten und führte jahrelang die Ausbildungen neuer Hospizbegleiter durch. Die Anliegen der Menschen am Lebensende waren für sie zu jeder Zeit ein Herzensthema, sie hat eine große Anzahl an Sterbenden begleitet und war für die Angehörigen eine Stütze. Eine weitere Herzensangelegenheit ist für sie die Trauerbegleitung. Unzähligen Trauernden, die einen geliebten Angehörigen verloren haben, hat sie durch Trauereinzelgespräche, Spaziergänge mit Trauernden oder die Teilnahme am offenen Trauercafé beigestanden. Weiterhin informiert Dorothea Fink über die Vorsorgeregelungen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung. Das Ausfüllen der Vorsorgedokumente ist sowohl für junge wie auch für alte Menschen wichtig, falls sie durch Unfall oder Krankheit nicht mehr in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln.

Nachdem sie die Urkunde zum Ehrenvorsitz entgegengenommen hatte, bedankte sich Dorothea Fink bei den Vorständen, den Mitgliedern und allen anwesenden Hospizbegleiterinnen und –begleitern. Sie erklärte, dass es ihr besonders wichtig ist, die Dienste der ehrenamtlichen Mitarbeiter hervorzuheben, ohne deren unermüdliche Einsätze die Hospizarbeit nicht möglich wäre.

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Dorothea Fink wurde die Ehrenurkunde vom ersten Vorsitzenden, Jörg Seitz, überreicht.

Stadtführung in Erlangen im August 2024

Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen wir in den Genuss einer Stadtführung über die "Frauengeschichte in Erlangen".
Frau Mairi Barkei hat uns sehr umfassend und anschaulich unter anderem von Wissenschaftlerinnen und Hugenottinnen aus Erlangen erzählt und uns die dazugehörenden Bauwerke gezeigt.
Anschließend ging es zur Erfrischung und gemütlichem Beisammensein in die Bräuschänke Kitzmann.

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Vernissage mit Werken von Irmtraud Schmidt-Hartung im Februar 2024

An Lichtmess eröffneten wir die Ausstellung mit den farbenfrohen Werken von Irmtraud-Schmidt Hartung. Es konnten über 50 Gäste begrüßt werden und die Bilder mit den besonderen Effekten durch gerissenes, farbiges Papier fanden so großen Anklang, dass bereits zur Eröffnung 10 Werke eine neue Besitzerin / einen neuen Besitzer fanden!
Großzügigerweise spendet die Künstlerin 30 % des Verkaufserlöses unserem Verein - dafür ein herzliches DANKE!

Ein von Frau Ulrike Schwerdtfeger im Heinrichsblatt veröffentlichter Artikel gibt einen guten Eindruck wieder:

Artikel F. Schwertfeger im Heinrichsblatt

Noch bis Ende April 2024 können die Werke während der Bürozeiten besichtigt und gekauft werden.
Die Künstlerin hat dem Hospizverein diese Woche nochmals weitere Bilder zur Verfügung (und auch zum Verkauf) gestellt!

Homepage von Irmtraud Schmidt-Hartung

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von links: Irmtraud Schmidt-Hartung mit der Hospizbegleiterin Erika Lechner

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Teilnahme am Mittelfränkischen Hospiztag in Rothenburg o.d.T. im Juni 2024

Der Mittelfränkische Hospiztag fand in diesem Jahr in Rothenburg statt. Einige TeilnehmerInnen unseres Vereins waren mit dabei.
Hier einige Stimmungsberichte:

Ich fand die Atmosphäre sowohl unter uns HospizbegleiterInnen als auch insgesamt sehr angenehm. Der Tagungsort war natürlich wunderschön und auch die Organisation dort einwandfrei. Bezüglich der von mir besuchten Workshops war die tiergestützte Therapie m.E. recht nett, aber nicht sehr interessant, dagegen sowohl der WS Trauerarbeit mit Frau Wagner von Bamberg als auch die Erklärung Wünschewagen mit Herrn Griebl und Frau Bänker mehr als empfehlenswert.
Gaby

Für mich war dies die erste Teilnahme an einem Hospiztag. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Gastgeber waren von Anfang an so wertschätzend, es herrschte den ganzen Tag über eine gute Atmosphäre. Das Angebot der Workshops war abwechslungsreich, die Referenten kompetent - wir Teilnehmer wurden immer mit einbezogen. Auch der Kontakt der Teilnehmer untereinander - z.B. in der Fallarbeit im Trauerworkshop - war offen und vertraut. Der Austausch mit anderen Hospizbegleitern, die Themen der Workshops, das abschließende gemeinsame Singen, das Gefühl der Gemeinsamkeit, all das hat den Tag für mich sehr wertvoll gemacht. Ein großes Lob an die Rothenburger Hospizbegleiterinnen und -Begleiter - sie haben den Tag wunderbar organisiert und begleitet.
Herzlichen Dank, dass ich dabei sein konnte.
Dorothee

Es war ein sehr schöner Tag mit vielen interessanten Beiträgen in einem wunderschönen Ambiente. Ich denke noch gerne daran zurück.
Else

Meine Vorträge: Waldbaden war für mich eine neue Erfahrung, fand ich sehr gut. Workshop Trauerbegleitung war anspruchsvoll, besonders die Biographiearbeit wurde uns nahegebracht, mit dem Hinweis, dass das nichts wäre bei frisch Trauernden. Dann war ich noch mit den Alpakas wandern, war schön zum Anschauen aber ich könnte, mir das als Element in der Trauerbegleitung nicht vorstellen.
Anneliese

Willkommensgruß mit Musik hat mir sehr gut gefallen Verköstigung gab man sich viel Mühe und für jeden Geschmack etwas dabei. Meine Workshops waren super Humor, Trauerarbeit und Märchen. Ich war sehr begeistert. Atmosphäre war insgesamt sehr angenehm und freundlich. Ambiente war beeindruckend, aber für mich sehr beschwerlich.
Hiltrud

Neben der unglaublich schönen Location fand ich die farbliche Einheit der Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter sehr schön.
Die Workshops Humor und Kunst und Farbe fand ich grandios, toll aufgebaut und sehr inspirierend, der Gehörlosen/Schwerhörige-Kurs war sehr trocken aber auch informativ.
Das Essen war sehr lecker und die Leute total nett!!
Die Fahrt war super organisiert vom Verein und auch Vorort fand ich es super organisiert!
Es war ein rundum segensreicher wunderschöner Tag und ich bin mit sehr vielen neuen Gedanken nach Hause gekommen.
Birgit

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"Den Tod märchenhaft umarmen" im Juni 2024

Auch in diesem Jahr konnten wir wieder die Märchenerzählerin Barbara Maikranz für einen Abend gewinnen.
Das Thema war diesmal Gevatter Tod, denn "über den Tod sprechen, hat noch niemanden umgebracht".
Frau Maikranz be- und verzauberte uns mit einer Fülle von Geschichten, mal ernst, mal launig, mal lustig und die Quintessenz war: Der Tod ist ein Freund und er gehört zum Leben.

Homepage von Barbara Maikranz

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Barbara Maikranz mit Vorstandsmitglied Petra Schulze

Stand unseres Vereins auf dem Demokratiefest im Juni 2024

Am Abend vor der Europawahl wurde in der Frohnhofer Mühler 75 Jahre Grundgesetz gefeiert. Unter dem Motto "Eckental is(s)t bunt" wurde an einer langen Tafel gemeinsam gespeist und es stellten sich zivilgesellschaftliche Vereine und Gruppierungen aus unserer Gegend vor.
Auch unser Verein war mit einem Stand vertreten und unsere Hospizbegleiterin Sabine Ziegler-Flosbach hielt folgende, viel beachtete Ansprache:

"Ein wichtiger Pfeiler für Demokratie ist Würde.
Dieses Thema war den Verfassern unseres Grundgesetzes so wichtig, dass sie es gleich am Anfang – nämlich in Artikel 1 – festgehalten haben: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Dieser Satz ist so wuchtig und klar und ich denke, niemand von uns stellt das hier in Frage. Schließlich ist Würde nicht verhandelbar. Und das ist auch richtig so.

Meistens verbinden wir die Themen in unserem Leben eben mit dem Leben – aber nur ganz selten mit dem Lebensende.
Und doch ist gerade dann die Würde immens wichtig – schließlich hat kaum ein Sterbender die Kraft, für sich einzustehen und einen würdevollen Umgang einzufordern.
Kein Sterbender hat die Zeit, etwas nachzuholen - Sterbende brauchen Würde JETZT – in der Gegenwart.

Wir vom Hospizverein treten für einen würdevollen Umgang ganz besonders mit den Menschen ein, die sich im Sterbeprozess befinden.

Uns ist bewusst, dass dies für alle Beteiligten eine absolute Ausnahmesituation ist.
Plötzlich muss man sich der Angst vor dem, was da kommen mag, stellen.
Plötzlich müssen Entscheidungen getroffen werden, die man eigentlich gar nicht treffen möchte.
Plötzlich ist alles anders.
Da kann ein würdevoller Umgang mit dem Menschen, um den es in dieser Situation eigentlich geht, schon mal ungewollt auf der Strecke bleiben.

Ein Hospiz ist natürlich auch ein Ort. Aber vor allem ist es zuallererst eine innere Einstellung.
Durch unsere Unterstützung und Zuwendung haben alle Beteiligten die Möglichkeit, mal durchzuatmen, wenigstens kurz einen Gang runterzuschalten und so wieder Raum zu schaffen für das, was wirklich zählt:
Jeder einzelne Mensch in seiner individuellen Würde.

So wird ein Satz, der, auch wenn er vollkommen richtig ist, doch erst einmal abstrakt auf dem Papier steht, plötzlich sehr konkret. Er wird greifbar. Er wird lebbar. Würde hat kein Ablaufdatum."

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